Für alle Fans des 3.Liga-Teams beim VSV Havel war das vergangene Frühjahr trotz toller Erfolge ein wehmütiges, weil der Verein das Spielrecht nach Potsdam abgegeben hat, wo einige Spielerinnen jetzt ihre neue Herausforderung suchen können und mit dem SC Potsdam einem ligaübergreifend agierenden BigPlayer im Frauenvolleyball angehören können.
Da der VSV Havel nicht nur aus den prägenden Gesichtern des ersten Sechsers des 3.Ligateams besteht, sondern eben auch mit weiteren Spielerinnen und Rückkehrerinnen beim VSV 1 verbunden ist oder in den unteren Ligen und dem Jugendbereich spielstark aufgestellt ist, machte dies ein interessantes neues Projekt möglich.
Zum einen erspielte sich das VSV 2-Team der Landesklasse in der letzten Saison ungeschlagen den 1.Platz und konnte damit mit der Landesliga planen. Dies stand allerdings aufgrund einiger Abgänge auf der Kippe. Zum anderen ist für einige Spielerinnen der 3.Liga ihre Heimat Oranienburg und irgendwie doch der VSV. Was lag also näher, als hier ein neues Team zusammenzubringen.
Und so hat der VSV mit dem Trainerteam bei den erfahrenen Spielerinnen dafür geworben, sich auf eine Saison mit jungen, hungrigen Spielerinnen und ein paar anstrengenden Spieltagen in der Landesliga einzulassen. Wer also inzwischen Lust bekommt, dem neuen 1.VSV-Team beim Schmettern zuzuschauen, muss nun nicht mehr ganz so weit fahren. Und tatsächlich darf man sogar 2 Spiele pro Spieltag erleben. Gerade dies ist für die eine oder andere herausfordernd, gerade wenn die Belastung an 3.Ligaspieltagen etwas anders gesteuert war und nicht jede VSVlerin stand ja kontinuierlich im Startsechser. Das ist nun etwas anders.
Mit ein paar wenigen Trainingseinheiten und einer recht früh startenden Saison musste das Team tatsächlich zunächst an Spieltag 1 und 2 ein paar Federn lassen. Gegner wie Teltow und Nauen spielen bereits lange zusammen und nahezu jeden Ball zurück. Der VSV-Sechser findet sich aber langsam und hat aus den 2 Niederlagen und den 2 Siegen gegen BW Brandenburg und Motor Hennigsdorf, die auch noch etwas ruckelig eingefahren wurden, die richtigen Schlüsse gezogen. Und so konnte der 1. Heimspieltag auch mit 6 Punkten als Erfolg verbucht werden. Man gewann 3:1 gegen Werder und hatte mit dem SC Potsdam V auch ein etwas leichteres 3:1 angefahren.
In allen Saisonspielen findet sich unser Team zwar in der Favoritenrolle, bekommt aber eine noch etwas ungewohnte Art der Gegenwehr. Obwohl wir den dynamischeren Volleyball mit Drang zum starken Abschluss spielen, kamen die Gegner bisher kontinuierlich an Punkte und Siege, weil unser höheres Risiko und ein mehr an Finten des Gegners uns zu viele Punkte kosteten. Dass das Team dies in kurzer Zeit anpassen kann, zeigte sich gerade am vergangenen Samstag. Wir haben mit dem großen Kader und bei den Abstimmungen der Spielertypen aus Landesklasse und denen mit höherklassiger Erfahrung ein paar Anpassungen umsetzen können. So haben Edda Wolf und Tia Bautz hervorragende Libera gespielt. Quasi aus dem Nichts und das wirklich sehr erfolgreich. Unser Stellungsspiel musste angepasst werden – ein kleiner Prozess für die erfahrenen Blockerinnen. Gegnerische Teams haben teilweise nicht die Abschlagshöhe, mit der wir trainieren können. Das stellte den Block noch vor Timingprobleme und verursachte viele Tusch-Aktionen oder Öffnung für Finten. Unsere Annahme und Abwehr hatte insbesondere bei den Niederlagen zu wenig Optionen gelassen, so dass Franziska Ambos oder Josephine Demuth weniger variantenreich spielen konnten. Die Abwehr ließ dies zunächst nicht zu. Anders bei den Siegen gegen Werder und den SC. Die Verbreiterung des Spieles half zudem, dass auch die Verantwortung nicht mehr auf nur 1-2 Hauptangreiferinnen lag. Und es konnten anders als an den ersten beiden Spieltagen inzwischen etliche Wechsel vorgenommen werden, ohne dass das VSV-Spiel sich ändern musste, Elina Kloß übernahm die Außenangriffsposition für Antje Bade, Andrea Franz tat das gleiche für Mandy Husmann. Unsere 3 Mittelblockerinnen Stefanie Sievert, Lea Hußner und Charlotte Fano haben mit den schon erwähnten Libera harmoniert und konnten trotz hoher Frequenz konzentriert performen. Die Verbreiterung unseres Aufbauspieles kam besonders der Diagonalangreiferin Ricarda Meinhardt zu Gute. Etliche Punkte gingen auf ihr Konto und es gab für die Gegner gegen sie erstaunlich wenig zu holen. Es macht Spaß den Spielerinnen beim Punkten zuzusehen. Wer sich davon überzeugen möchte, kann dies am kommenden Samstag ab ca. 13 Uhr in der Sporthalle der Comenius-Grundschule tun und beim Heimspieltag das Team unterstützen.